Mich hat diese Erzählung nie erreichen können.
Denn sehr seltsame Begegnungen tragen diese Erzählung. Einmal trifft der noch junge Student den blinden Musikkritiker, um sich Jahre wieder völlig zufällig zu treffen. Und in beiden Begegnungen spielt das Liebesleben des Kritikers eine ganz große Rolle. Als junger Mann wird er von seiner wahren großen Liebe sitzen gelassen, wodurch es dann auch zu seiner tragischen Erblindung kommt.
Während des ersten Treffens lernt er dann die blutjunge Musikerin kennen, woraus ein außergewöhnliches Paar entsteht, der Behinderte mit der jungen Meisterin. Jahre später erzählt er dann dem Erzähler wie diese Geschichte ausging.
Das Ganze wird zu künstlich dar gebracht, so unrealistisch und übertrieben, so dass ich die ganze Handlung abwies, sie interessierte mich einfach gar nicht. De Moor bemüht sich über die ganze Strecke der Erzählung, ihren großen Vorbildern gerecht zu werden, wie beispielsweise Tolstoi und dem Musiker Janácek. Wobei das besagte 12. Kapitel >>die Analyse des Streichquartetts Nr. 1 von Janácek<< die Krönung ist, ein gewollt poetisches Gestelze. Und dabei habe ich die Leichtigkeit des Erzählens völlig vermisst.
In meiner Erinnerung schwebt mit vom Virtuosen ähnliches im Kopf herum, und somit war diese bestimmt die letzte Lektüre von dieser Autorin.
Krümel
Hanser Verlag 2001, Übersetzung: Helga von Beuningen, Hardcover vergriffen, TB 7,90 , 144 Seiten, ISBN: 3-446-20221-8